Edelsteine, Minerale, Heilsteine und Kristalle: die Unterschiede einfach erklärt - IDE

Edelsteine, Minerale, Heilsteine und Kristalle: die Unterschiede einfach erklärt

September 06, 2022Julia Hennes

Sind alle Edelsteine gleichzeitig Heilsteine? Was macht einen Kristall aus und was Minerale? In diesem Artikel erfährst du mehr über die Unterschiede zwischen Edelsteinen, Heilsteinen, Kristallen und Mineralien.

In der Schmuckherstellung spielen die bunten, glänzenden Steine, die als Minerale in der Natur vorkommen, eine große Rolle. Geschliffen und eingefasst, werden sie zu kostbaren Edelsteinen – entweder aufgrund ihrer Karat-Angabe oder des emotionalen Wertes wegen. Doch was macht eigentlich ein Mineral aus? Und lässt sich jedes Mineral zu einem Edelstein verarbeiten?

Was sind Minerale?

Um dem Unterschied zwischen Edelsteinen, Mineralien und Kristallen auf den Grund zu gehen, sehen wir uns zunächst den Oberbegriff genauer an. Edelsteine und Kristalle sind, wie auch Aggregate (zum Beispiel der Malachit mit seiner einzigartigen grünen Färbung), Mineralien (der Fachbegriff lautet Minerale).

Kurz gesagt: Ein Mineral unterscheidet sich von einem “toten” Gestein durch seine chemische Verbindung, die kristallin, also in gleichmäßiger Struktur, und durch geologische Prozesse entstanden ist. Aktuell (stand 2022) gibt es sage und schreibe 5.800 anerkannte Mineralarten; der Großteil von ihnen ist anorganisch, manche sind, entgegen der Definition weiter oben, nicht kristallin, zählen aber trotzdem zu den Mineralen. Um das zu verstehen, schauen wir uns den Begriff “Kristall” näher an.

Amethyst-Druse

Was ist Kristall?

Ein bekannter Schmuckhersteller hat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass wir unter “Kristall” wunderschöne, lupenreine, glänzende und facettenreiche Schmucksteine verstehen, die mitunter als aufwendig geschliffene Skulpturen in der Glasvitrine verstauben. Dabei ist ein Kristall mehr als das. Der Begriff stammt nämlich aus der Chemie und bezeichnet, einfach gesagt, die Regelmäßigkeit einer Struktur, also wie die einzelnen Komponenten (Atome, Ionen oder Moleküle) angeordnet sind. Neben Edelsteinen wie Bergkristall oder Amethyst, sind auch Salz, Zucker und sogar Schnee kristalline Materialien. Unter dem Mikroskop weisen allesamt eine gleichmäßige und imposante Molekülstruktur auf.

Bergkristall-Spitzen

Bergkristall, Amethyst oder Pyrit sind also Kristalle und gleichzeitig auch Mineralien. Dass es aber auch Edelsteine gibt, die kein Kristall, aber dennoch ein Mineral sind, beweist der Rosenquarz.

Amorphe Minerale

Das Gegenteil von kristallin ist amorph. Dieser Begriff beschreibt einen Stoff mit ungeordneter Struktur, also einem unregelmäßigen Muster. Eine Besonderheit von amorphen Strukturen wie dem Rosenquarz ist seine Neigung zum Vorkommen in Verbunden in sogenannten Aggregaten. Das sind Zusammenschlüsse unterschiedlicher Minerale, die oftmals miteinander verwachsen sind. Auch Opal und Türkis sind Aggregate. Aber auch eine Amethystdruse mit Calcit-Anteil gilt als Aggregat. Es gilt: Rosenquarz weist eine amorphe Struktur auf.

Das kann man sich gut merken, denn hast du schon mal eine natürliche Rosenquarzstufe mit imposanten Kristallen gesehen? Das liegt daran, dass Rosenquarz keine gleichmäßig strukturierten Kristalle bildet, ganz im Gegensatz zum Bergkristall. Eine Besonderheit stellt der sogenannte Rosa Quarz dar, eine seltene Form von rosé gefärbtem Quarz, der als Stufe vorkommt und makellose Kristalle vorweist.

Bergkristall-Spitze: kristalline Struktur
Rosenquarz: amorphe Struktur

Was sind also Edelsteine?

Amorphe und kristalline Strukturen sind Minerale. Aber sind alle Minerale auch Edelsteine? Die Antwort ist leicht: Nein, denn hier kommt es auf die Härte eines Minerals an. In unserer Produktinfo findest du immer einen Teil, der sich mit der Mohshärte eines Edelsteins auseinandersetzt. Denn die Mohs’sche Härteskala gibt Auskunft darüber, wie weich oder hart ein Mineral ist, und so lässt sich bestimmen, ob ein Mineral ein Edelstein ist.

Mohshärte-Skala: Nichts geht über Diamant

Wer hat es noch nicht gehört: Diamant gilt als härtestes, natürlich vorkommendes Material der Erde. Kein Wunder, dass Diamant mit einer Wertung von 10 an der Spitze der Mohshärte-Skala thront. Diese wurde vom gleichnamigen Geologen Friedrich Mohs um 1800 entwickelt. Mohs gelangte zu der Einsicht, dass Minerale andere Minerale ritzen und schuf aufgrund dieser Erkenntnis eine zehnstufige Skala, um die Härte, beziehungsweise den Widerstand von Mineralien beim Ritzen, zu bestimmen:

  • 1 (Mit Fingernagel ritzbar): Selenit
  • 2 (Mit Fingernagel ritzbar): Gips (Halit)
  • 3 (Mit Kupfermünze ritzbar): Calcit
  • 4 (Mit Taschenmesser ritzbar): Fluorit
  • 5 (Mit Taschenmesser ritzbar): Apatit, auch Strassteine
  • 6 (Mit Stahlfeile ritzbar): Orthoklas
  • 7 (Nur durch 8, 9 und 10 ritzbar): Quarz
  • 8 (Nur durch 9 und 10 ritzbar): Topas
  • 9 (Nur durch 10 ritzbar): Korund (Rubin, Saphir)
  • 10 (Nur durch sich selbst ritzbar): Diamant

Alle Mineralien mit einer Mohshärte >7 zählen zu den Edelsteinen und sind sehr beliebt in der Schmuckherstellung. Sämtliche Mineralien der Quarz-Familie, also Bergkristall, Rosenquarz, Amethyst oder Citrin zählen somit zu den Edelsteinen. Aber auch Turmalin, Rubin, Saphir, Smaragd und Topas sind Edelsteine. Alle Mineralien ab einer Mohshärte von sieben lassen sich außerdem hervorragend mittels Glasscherbentest auf ihre Echtheit überprüfen, da Glas laut Mohsskala eine Härte von sechs aufweist: Glas ritzt keinen echten Bergkristall, aber Edelsteinfälschungen aus Glas.

Und was sind jetzt Halbedelsteine?

Lange Zeit kursierte in der Schmuckherstellung der Begriff “Halbedelstein”, der Mineralien bezeichnet, die eine Härte auf der Mohsskala unter 7 vorweisen, aber dennoch in Optik und Reinheit als Schmuckstück überzeugen. Deshalb hat sich in den vergangenen Jahren der Begriff “Schmuckstein” durchgesetzt und der Term “Halbedelstein” ist wohl Opfer von klugen Marketingköpfen geworden. Denn wer mag schon einen “halben” Edelstein kaufen? Vermutlich befinden sich sogar einige deiner Lieblingssteine unter den sogenannten Schmucksteinen: Mondstein, Malachit, Opal, Türkis oder Achat gehören zu den weicheren Mineralien.

Was ist ein Heilstein?

Nun steht der Begriff “Heilstein” im Raum und wir verlassen die Ebene von fundierter Chemie und Physik und begeben uns in die geheimnisvollen Sphären der Esoterik und Spiritualität - beides Felder, die wissenschaftlich kaum erforscht sind, aber trotzdem eine Jahrtausende alte Tradition vorweisen.

So ganz kommen wir nicht um physikalische Prozesse drumherum, denn bei sogenannten Heilsteinen dreht sich alles um Schwingung und Energie. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass “alles schwingt”, also in Bewegung ist - dies ist ein anerkanntes physikalisches Gesetz. Selbst die Moleküle in “totem” Gestein sind in Bewegung und schwingen daher in einer bestimmten Frequenz. Der menschliche Körper schwingt ebenfalls, beziehungsweise schwingen die winzig kleinen Atome in uns. Und auch dieses Konzept wird mittels Quantenphysik immer besser erforscht: Auch Gedanken sind Energie und beinhalten Informationen, die in einer bestimmten Frequenz schwingen. Aber was hat das alles mit Heilsteinen zu tun?

Die Frequenz von Gefühlen und Farben

Im esoterischen Glauben schwingt jeder Heilstein auf seine ganz individuelle Art und Weise, etwa durch seine Farbe oder chemische Zusammensetzung. Durch die verschiedenen Merkmale von Heilsteinen und Jahrtausende alter Weisheit von Schamanen und Hexen, wurden für jeden einzelnen Edelstein oder Schmuckstein heilende Kräfte definiert, die körperlichen oder geistigen “Fehlschwingungen” entgegenwirken. Auch die Wirkung von Licht und Farbe spielt dabei eine Rolle; sicher kennst du die klassische Darstellung der sieben Chakren im menschlichen Körper, die alle den Farben des Regenbogens zugeordnet werden. Gleichfarbige Kristalle und Mineralien fördern den Chakra-Fluss und lösen Blockaden. Jedes einzelne Chakra steht dabei für einen anderen Themenbereich, mit denen wir uns im Alltag beschäftigen.

Allgemein kann man sagen, dass Heilsteine Schwingungen im menschlichen Körper ausgleichen. Wissenschaftlich belegt ist dies nicht und es scheintenorm zu sein, diesen Umstand immer wieder zu betonen, wenn man sich im Internet umsieht. Die Wirkung von Heilsteinen beeinflusst fehlende wissenschaftliche Belegbarkeit allerdings nicht. Sehr sensible Menschen spüren die reinen Energien, die von einem lupenreinen Bergkristall ausgehen auch ohne kostspielige und zeitaufwendige Forschung.

Die 10 wichtigsten Heilsteine und ihre Eigenschaften

Amethyst

Er ist erhaben und wirkt zunächst kühl: Der Amethyst ist einer der beliebtesten Edel- und Heilsteine der Welt. Seine violette Farbe spricht auf das Kronenchakra an, weshalb es nicht verwundert, dass Amethyst als Heilstein von überflüssigen Gedanken und Gedankenkarussells befreit. Auch bei Lernschwierigkeiten, Prüfungsangst, Trauer und Kummer soll der Amethyst energetisch entgegenwirken.

Amethyst Druse mit Kristallen

Bergkristall

So kristallklar wie der Bergkristall erscheint, so klärt er den menschlichen Geist und sorgt für ein selbstbestimmtes Leben. Bergkristall verstärkt Gefühle und ihre Schwingungen, kein Wunder, dass dieses klare Quarz auch als Aufladestein für andere Kristalle und Heilsteine zum Einsatz kommt. Entsprechend erweitert der Bergkristall unseren geistigen Horizont, stärkt die Aura und spricht auf alle sieben Chakren an.

Bergkristall Trommelsteine

Rosenquarz

Du liebes Bisschen! Ein kleiner Rosenquarz-Trommelstein kann wahre Wunder wirken und bringt unsere Liebesenergie so richtig in Wallung. Rosenquarz tröstet und macht uns Menschen im Herzen ebenso weich wie er sich in der Handfläche anfühlt (obwohl er ein Edelstein ist). Es gibt wohl kaum einen zarteren Schmuck- und Heilstein als den beliebten Rosenquarz, der selbstredend optimal auf das Herzchakra wirkt.

geschliffener Rosenquarz-Obelisk

Tigerauge

Wahrlich hypnotisierend kommt ein gut geschliffenes Tigerauge daher. Der erdige Heilstein wirkt wie geschmolzenes Karamell und verleiht Mut und innere Sicherheit. Tigerauge ist ein wahrer Problemlöser und hilft beim Treffen schwieriger und alltäglicher Entscheidungen. Der mystische Stein wirkt außerdem Stress und Selbstzweifel entgegen. Themen, die dem zugehörigen Solarplexus-Chakra angehören.

Tigerauge Rohstein

Achat

Der Achat hat viele Erscheinungsformen und ist ein echter Allrounder-Heilstein. Er soll negative Einflüsse von uns fernhalten und ist daher ein beliebter Talisman. Achat stärkt außerdem das Selbstbewusstsein und wirkt Verbitterung und Zorn entgegen. Schenkt eurer einsamen Oma oder der narzisstischen Nachbarin einfach mal einen Achat und schaut, welch Wandel der Stein in ihr Leben bringen wird. Achat wirkt je nach Farbe auf das zugehörige Chakra.

Weißer Achat Trommelsteine

Jaspis

Auch der Jaspis erscheint wie der Achat in ganz unterschiedlichen Formen: mit Leopardenmuster, im Zebra-Look oder einheitlich in erdigen Rottönen. All diese Heilsteine variieren in ihren Benefits für unsere Gesundheit, aber der Jaspis gilt generell als Ruhepol und Heilstein, der Achtsamkeit fördert und die Willenskraft stärkt. Je nach Farbe fördert Jaspis den Energiefluss seines zugehörigen Chakras.

Hämatit

Ein imposanter Heilstein mit silbrig-schwarzem Glanz ist der Hämatit. Als Heilstein eingesetzt fördert er Mut und schenkt Lebensfreude. Hämatit befreit unseren Geist von belastenden Gedanken, Verhaltensmustern und schmerzlichen Erinnerungen. Es wundert daher nicht, dass Hämatit auch als Entlade-Stein für andere Heilsteine und Mineralien eingesetzt wird. Hämatit wirkt auf das Wurzelchakra.

Hämatit Chips getrommelt

Aquamarin

Ein wunderschönes Blau bis Grün zeichnet den Aquamarin aus. Als Heilstein fördert der “Stein des Ozeans” geistiges Wachstum und wirkt Depressionen entgegen. Gleichzeitig schenkt er Durchhaltevermögen und Widerstandskraft. Ein Aquamarin eignet sich also hervorragend als Geschenk für Prüflinge. Durch seine Wirkung auf das Halschakra reinigt Aquamarin auch Blockaden im Sprachzentrum oder Lampenfieber.

Aquamarin Trommelsteine

Citrin

Der Stein des Kaufmanns soll nicht nur für Wohlstand und Reichtum sorgen. Citrin ist so viel mehr als ein Magnet für Materielles. Der Edelstein ist ein wahrer Tröster, der wie kaum ein anderer Heilstein pure Lebensfreude beim Erstkontakt mit der Haut ausstrahlt. Ein Citrin kann daher gar nicht groß genug sein, so sehr möchte man seine energetischen Vorteile wie geistige Klarheit und Trost spüren. Schade, nur, dass der Citrin eher selten ist und daher in reinster Form und schön groß recht kostspielig. Citrin wirkt auf das Solarplexus-Chakra.

Citrin Druse mit Kristallen

Lapislazuli

Von tiefem Blau ist der Lapislazuli, der neben der Verarbeitung als Schmuckstein auch als Heilstein Verwendung findet. Lapis hat ganz besondere Eigenschaften: Er fördert die Aufrichtigkeit in uns Menschen und sorgt für einen gesunden Optimismus. Gleichzeitig erleichtert er die Kritikfähigkeit und belastende Gedanken offen zu kommunizieren. Keine Frage: Beim nächsten Personalgespräch mit dem Chef oder der Chefin darf ein Lapislazuli in der Hosentasche nicht fehlen. Lapis wirkt am besten auf das Stirnchakra, auch drittes Auge genannt.

Lapislazuli Trommelsteine

Edelsteine, Mineralien, Heilsteine und Kristalle: Eines haben alle Begriffe gemeinsam! Allesamt verzaubern sie uns durch ihre natürliche Pracht und Schönheit. Edelsteine wecken tiefe Gefühle und produzieren der Reihe Nach strahlende Augen, während Kinder oftmals in Phasen des Sammelns ebenso begeisterte Schatzsucher sind und jeden noch so besonderen Stein oder auffälliges Mineral als größten Schatz der Erde ansehen. Steine und Mineralien faszinieren uns Menschen von Anbeginn der Zeit und stehen mitten in der Kluft zwischen Glaube und Wissenschaft. Das macht Kristalle und Minerale trotz ihres natürlichen Ursprungs hier bei uns auf der Erde zu mystischen und geheimnisvollen Begleitern unseres Lebens.

Entdecke die drei Basis-Edelsteine

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